Foto: Thomas Zierl
Mehr Bio auf der Wiesn – Netzwerken im Haus der Kost
Wie viel Potenzial für Bio-Lebensmittel gibt es für die Wiesn-Gastronomie? Und wie könnten regionale Bio-Produkte auf dem größten Volksfest der Welt noch stärker Einzug halten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Netzwerkveranstaltung „Bio-Regional-Genial: Spätzle, Wein und Wissen“, die am 25. Februar im Haus der Kost in München stattfand. Als Begegnungsort für nachhaltige Ernährung bot das Haus der Kost die Kulisse für diesen Austausch. Auf Einladung von Johanna Zierl, der Projektleiterin für „Mehr Bio auf der Wiesn“ konnten sich bei der Veranstaltung Wiesnwirt*innen, ihre Küchenteams, Bio-Landwirt*innen, Verarbeiter*innen und Großhändler*innen austauschen und mögliche Wege für eine nachhaltigere Wiesn diskutieren.
Wiesn trifft Bio – ein wertvoller Austausch
Verschiedene Expert*innen vermittelten wertvolle Einblicke. Stefan Bach von der Kontrollstelle ABCERT AG erklärte die Bio-Zertifizierung in der Außer-Haus-Verpflegung, Anna Feldmeier und Maria-Lena Hohenester von der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ) stellten das Bayerische Biosiegel vor. Die Kernaussage war: „Mehr Bio auf der Wiesn hat echtes Potenzial!“
Bio-Produkte zum Anfassen und Genießen
Nach den Vorträgen wurde es praktisch und vor allem lecker: Bei einem mehrgängigen Bio-Menü präsentierten sich über 30 Bio-Produzent*innen mit ihren hochwertigen, Wiesn-tauglichen Schmankerl – von Wein und Wurst über Brezn bis hin zu Mini-Guglhupf und MicroGreens. Dabei gab es nicht nur kulinarische Highlights, sondern auch unzählige Gespräche, in denen Kontakte geknüpft und neue Kooperationen angestoßen werden konnten. Dass Bio auf der Wiesn funktioniert, bestätigten auch einige anwesende Wiesnwirte, die bereits auf Bio setzen.
Peter Inselkammer, Wirt des Armbrustschützenzelts und Sprecher der Wiesnwirte, betonte, dass Bio und die Wiesn wunderbar zusammenpassen und für ihn vor allen Dingen der direkte Austausch mit den Produzenten unheimlich wertvoll gewesen sei.
Thomas Lang, Projektkoordinator und Vorsitzender der LVÖ, betonte, dass die Wiesn Vorreiter für nachhaltige Gastronomie sein könne. Er erklärte, dass es ein starkes Signal für die gesamte Branche sein könnte, wenn auf dem größten Volksfest der Welt regionale Bioprodukte auf den Tellern landen. Es gelte, die Strukturen weiter auszubauen.
Haus der Kost als Drehscheibe für nachhaltige Gastronomie in München
Das Haus der Kost hat sich einmal mehr als zentraler Ort für den Austausch zu nachhaltiger Ernährung gezeigt. Hier kamen und kommen immer wieder Menschen zusammen, die etwas verändern wollen – sei es in der Gemeinschaftsverpflegung, im Handel oder, wie in diesem Fall, in der Wiesn-Gastronomie. Projektleiterin Johanna Zierl zog ein durchweg positives Fazit. Für sie war es großartig, zu sehen, wie Produzent*innen, Wirt*innen und Händler*innen miteinander ins Gespräch gekommen seien. Genau darum ginge es für sie: „Netzwerke schaffen, Vertrauen aufbauen und gemeinsam Wege finden, um mehr Bio auf die Wiesn zu bringen.“ Die positive Resonanz zeige, dass zusammen viel bewegt werden könne.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Wertschöpfungskettenprojekts „Mehr Bio auf der Wiesn“ statt, das darauf abzielt, den Anteil regionaler Bio-Produkte auf dem Oktoberfest zu erhöhen. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).
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- Kategorie: Veranstaltungen