Finger drückt Knopf einer schaltbaren Mehrfachsteckerleiste aus

Strom effizient nutzen: Auf die Plätze, sparen, los.

Welche sind die größten Stromräuber in deutschen Haushalten? Einen sehr guten Überblick bietet unsere Infografik. Sie werden überrascht sein, wie viel zum Beispiel die Informations- und Unterhaltungstechnik ausmacht und dass das Licht, auch wenn wir es am meisten wahrnehmen, gar keinen so hohen Anteil am Stromverbrauch hat.

Kreisdiagramm mit Darstellung der prozentualen Verteilung des Stromverbrauchs in einem durchschnittlichen Haushalt. Informationstechnik: 28 Prozent, Waschen und Trocknen: 14 Prozent, Licht: 13 Prozent, Kühl- und Gefriergeräte: 11 Prozent, Kochen: 9 Prozent, Spülen: 8 Prozent, Sonstiges: 17 Prozent
Infografik über die Verteilung des Stromverbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts. Nähere Erläuterungen finden Sie hier.

Energie

Womit kann man am Meisten Strom sparen?


Stromverbrauch bewerten

Den eigenen Stromverbrauch zu kennen, ist der erste Schritt, um den Verbrauch zu optimieren. Mit dem StromCheck berechnen Sie in wenigen Sekunden den eigenen Verbrauch und sehen, wie viel Sie sparen können. Das durchschnittliche Sparpotenzial liegt bei 320 Euro pro Jahr und Haushalt.

Münchner Familie findet Stromfresser

Familie Höfer schaut sich die notierten Stromwerte an
© Julian Bückers / co2online.de

Licht ins Dunkel zu bringen, das hat sich die Familie Höfer aus München-Thalkirchen vorgenommen. Wie kann man den Verbrauch der eigenen Geräte wie Waschmaschine, Lampen und Wasserkocher genau ermitteln? Die Höfers haben es ausprobiert.

Wo der Wasserkocher angeht, hatte sich Nele noch nie gefragt. So hoch steht das Gerät in der Küche, dass das Mädchen den Kocher nie selbst anschaltet. Dass er aber einer der größten Stromfresser im Haushalt der Familie Höfer ist, weiß sie trotzdem. „Immer bevor Mama den anmacht, müssen wir ein paar andere Geräte ausschalten“, sagt sie. „Das stimmt. Sonst haut’s hier unsere alte Sicherung raus“, ergänzt ihre Mutter Lena. „Deswegen wollte ich schon länger mal wissen, wie viel Strom das Gerät eigentlich zieht.“

Junge prüft den Strom der Tischlampe
© Julian Bückers / co2online.de

Unterwegs mit dem Strommesser

Eine Freundin erzählte den Höfers von Strommessgeräten, die man sich bei den Münchner Stadtwerken leihen kann. Da habe sich die Familie gefragt, wie man den eigenen Stromverbrauch beeinflussen kann. „Dann sind Nele und ich bei den Stadtwerken vorbeigeradelt und haben so ein Gerät geholt“, sagt Mutter Lena Höfer.

Am aufregendsten ist das neue Kästchen in Form eines kleinen Mehrfachsteckers aber für Neles Bruder Milo. Der Siebenjährige liebt Brettspiele und alles, was mit Zahlen zu tun hat. Also ziehen er und sein Vater Philip gemeinsam durch die Thalkirchner Wohnung. Dabei ziehen sie Stecker aus Steckdosen, um danach erst den Strommesser und dann die Stecker der jeweiligen Geräte wieder einzustecken.

Aus für die Glühbirne

„Hui, nur fünf Watt“, ruft Vater Philip, als sie eine LED testen. Für Milo ist diese Größe eher abstrakt. Trotzdem notiert er die Zahl in einer kleinen Tabelle, die sein Vater für ihn auf einen Zettel gemalt hat. Als die beiden später eine ähnlich helle Glühbirne mit 40 Watt messen, kommen sie zum Ergebnis: „Die alte Birne verbraucht achtmal mehr. Die sollten wir auswechseln.“

Daraufhin geht es an den Wasserkocher. Nele schaltet ein, und dann ist die Aufregung groß: Auf dem Messdisplay erscheinen 1.993 Watt. Milo notiert die Zahl, und als er erkennt, dass sie viel größer ist als alle anderen Einträge seiner Tabelle, schiebt er ein Wort nach, das er wohl kürzlich auf dem Pausenhof gelernt hat: „Oida!“

Frau Höfer steckt Wäsche in die Waschmaschine
© Julian Bückers / co2online.de

Stromsparen im Garten

Die Tabelle wird immer länger. Den Kühlschrank mit Gefrierfach testen Milo und Papa Philip über vier Tage und lesen danach den Wert ab: „3,4 kWh“. Aufs Jahr gerechnet braucht die Familie damit fast ein Zehntel ihres gesamten Stroms zum Kühlen – und liegt damit noch immer unter dem deutschen Durchschnitt von 17 %.

Andere Geräte will Milo gleich mehrfach testen, etwa die Waschmaschine bei 60 Grad, 40 Grad und 30 Grad – mit Schleudern, und ohne. „Mit dem Strom für eine 60-Grad-Wäsche kann ich drei Durchgänge mit 30 Grad starten“, sagt Philip überrascht. „Das werde ich künftig häufiger machen. Und auch aufs Schleudern werden wir im Sommer verzichten. Die Wäsche trocknet an der Leine im Garten auch so.“

Wie stark diese Bemühungen ihren Stromverbrauch von jährlich 3.894 Kilowattstunden senken werden, muss die Familie Höfer abwarten. „Aber zumindest wissen wir jetzt besser, wo wir sparen können und was sich wirklich lohnt“, freut sich Mutter Lena. „Und von dem ersparten Geld gibt’s dann für alle ein Eis.“

Stromsparen: Was bringt was?

Strom- und Energiespartipps gibt es viele. Doch welche bringen richtig viel? Und welche nur ein bisschen was? Die Landeshauptstadt München hat für Sie ein paar beliebte Tipps unter die Lupe genommen und macht transparent, wie viel CO2-Emissionen und Geld Sie mit welchem Tipp einsparen können.

Hinweis: In den folgenden Berechnungen werden die durchschnittlichen Strompreise des vergangenen Jahres verwendet. Erst im kommenden Jahr werden sich die aktuellen Preissteigerungen auch auf unsere Tipps auswirken. Seriös quantifizierbar erscheinen uns die Kostenentwicklungen aktuell noch nicht. Erhöhen sich die Strompreise, dann steigt natürlich auch das Einsparpotenzial unserer Stromspartipps.

Frau trinkt eine Tasse Tee
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Trinken Sie gerne Tee? Dann kochen Sie Ihr Wasser besser mit einem Wasserkocher als mit einem Topf, und nehmen Sie nicht mehr Flüssigkeit als nötig. Allein damit vermeiden Sie schon 11 kg CO2 im Jahr und haben 8 Euro mehr im Geldbeutel.

Verschiedene Leuchtmittel
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Überprüfen Sie, ob bei Ihnen noch Halogenlampen oder alte Birnen im Einsatz sind. Eine klassische Glühlampe nutzt nämlich nur fünf Prozent der Energie für die Lichterzeugung, der Rest verpufft ungenutzt. Moderne LEDs verbrauchen im Vergleich bis zu 90 Prozent weniger Strom und sorgen so für große Stromersparnisse im Haushalt. Wer zehn Glühbirnen durch LEDs ersetzt, kann rund 180 Euro pro Jahr sparen und 230 kg CO2 vermeiden.

Frau sitzt vor dem Laptop und trinkt eine Tasse Kaffee
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Verwenden Sie einen Laptop anstelle eines Desktop-PCs. Laptops benötigen nämlich viel weniger Energie – und vermeiden so bis zu 90 kg CO2 pro Jahr. Ihre Haushaltskasse freut sich über ein Plus von 70 Euro pro Jahr.

Ausschaltbare Mehrfachsteckerleiste
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Bei Informationstechnik sowie TV und Audio machen sich abschaltbare Steckdosenleisten schnell bezahlt. Denn wer Stand-by-Verbrauch vermeidet, kann richtig sparen. Satte 116 Euro und 147 kg CO2 sind in einem durchschnittlichen Haushalt möglich.

Duschbrause aus der Wasser läuft
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Besonders praktisch zum Sparen: Durchflussbegrenzer und Sparduschköpfe – so verbrauchen Sie beim Duschen weniger Wasser pro Minute. Wird ihr Warmwasser mit Strom erzeugt, dann können Sie mit dem Sparduschkopf pro Person und Jahr 125 Euro sparen und 159 kg CO2 vermeiden.

Übrigens: Die Durchflussbegrenzer können Sie nicht nur zwischen Wasserhahn und Dusch-Schlauch montieren. Sie passen an die Ausflussdüsen aller Wasserhähne. Einen Sparduschkopf erhalten Sie ab rund 20 Euro im Baumarkt oder im Fachhandel. Durchflussbegrenzer gibt es ab etwa 5 Euro. Falls Sie einen Durchlauferhitzer oder einen drucklosen Wasserspeicher haben, sollten Sie sich vom Verkäufer gut beraten lassen: Manchmal funktionieren Sparduschköpfe und Durchflussbegrenzer dann nicht.

Mann taut Gefrierfach ab
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Nur 5 Millimeter Eisschicht im Eisfach oder in der Kühltruhe erhöhen den Stromverbrauch Ihres Kühlgeräts bereits um 30 Prozent! Das summiert sich selbst bei einem A+++-Gerät auf 14 Euro Stromkosten und 18 kg CO2 im Jahr. Um Klima und Geldbeutel zu entlasten, sollten Sie Eisfach und Gefrierschrank wenigstens einmal im halben Jahr abtauen. Wie das geht, zeigt Ihnen die bebilderte Anleitung der co2online gGmbH.

Junge Frau bestückt die Waschmaschine
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Damit Ihre Wäsche richtig sauber wird, braucht es sehr selten das 60-Grad-Programm. Für die meisten Textilien reicht sogar der 30-Grad-Waschgang. Der verbraucht um die 25 kg CO2 weniger als die 40-Grad-Einstellung. Welche Pflege optimal für welches Kleidungsstück ist, zeigen die eingenähten Informationen an. Für die Maschinenpflege genügt es, einmal im Monat 60-Grad-Wäsche zu waschen. Zusätzlich können Sie mit dem Energiespar- oder Ökoprogramm sparen. Die nutzen nur halb so viel Wasser und Hitze. Apropos halb so viel: Energiebewusst waschen Sie, wenn Sie die Maschine voll beladen. Im Vergleich zu halbvoll beladenen Maschinen sparen Sie so jährlich 35 kg CO2 ein und haben 27 Euro mehr im Portemonnaie.

Geldschein hängt an einer Wäscheleine
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Wenn Sie die Möglichkeit haben, Ihre Wäsche zum Trocknen aufzuhängen, spart das natürlich am meisten Strom. Aber auch wenn Sie den Trockner nutzen müssen, können Sie einiges optimieren. Auch beim Trockner reduziert das Energiesparprogramm den Verbrauch um bis zu 15 kg CO2. Und auch hier gilt: Lieber eine volle Ladung trocknen. Wenn Sie die Wäsche vor dem Trockengang schleudern, hat der Trockner weniger zu tun. Wollen Sie die Kleidung nicht sofort anziehen? Dann ist die Einstellung «schranktrocken» die bessere Wahl.

Der Stromverbrauch Ihres Trockners nimmt darüber hinaus rapide zu, wenn Flusen die Filter zusetzen. Deshalb ist es wichtig, diese regelmäßig zu reinigen.

Vater und Sohn räumen den Geschirrspüler ein
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Er verbraucht etwa siebenmal weniger Wasser und nutzt durchschnittlich halb so viel Strom, um das Wasser zu erhitzen: Im Vergleich zum Spülen mit der Hand liegt der Geschirrspüler vorn. Die effizientesten Geräte verbrauchen laut EcoTopTen 158 kWh pro Jahr. Acht Liter Wasser werden im Schnitt pro Spülgang benötigt, um bis zu neun Maßgedecke zu reinigen. Das bekommen Sie mit der Hand nicht hin: Mit der Hand müssten Sie dafür das Spülwasser einige Male wechseln. Mit dem Eco-Programm sparen Sie auch beim Geschirrspüler Strom und Geld. Dieses Programm braucht weniger Wasser und erhitzt es auf maximal 50 Grad. Wenn Sie eine Solarthermieanlage nutzen, lohnt es sich, die Spülmaschine direkt ans Warmwasser anzuschließen. So sparen Sie sich das zusätzliche Erwärmen per Strom.

Handwerker prüft Heizungspumpe im Keller
© Phil Dera / co2online.de

Wer Hauseigentümer*in ist, sollte einen Dauerläufer ins Visier nehmen: die Heizungspumpe. Sie ist fast ständig im Einsatz und verbraucht entsprechend viel Strom. Neue effiziente Modelle sind wesentlich genügsamer. Wer eine alte Pumpe ersetzt, gibt jährlich im Schnitt 116 Euro weniger für Strom aus und sorgt für 147 kg weniger CO2-Emissionen.

Erfahren Sie mit dem PumpenCheck, ob Ihre Heizungspumpe zu viel Strom verbraucht und ob sich ein Austausch gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe lohnt.

Online-Checks und weiterführende Informationen