Was tut das Bio-Regio-Management?
Das Bio-Regio-Management des Münchner „Haus der Kost“ ist die Schnittstelle zwischen Angebot und Nachfrage von Bio-Lebensmitteln in der Münchner Außer-Haus-Verpflegung (AHV), sowohl in der Gemeinschafts- als auch in der Individualgastronomie. Im Sinne des Ziels des Hauses der Kost „Erhöhung des Bio-Anteils in der AHV“ erfasst und stärkt das Bio-Regio-Management die regionalen Markt- und Lieferstrukturen und tut dies in folgenden drei Bereichen.
1. Angebotsdarstellung: Sortimentslisten, Lieferantenlisten
Die zentrale Tätigkeit des Bio-Regio-Managements ist die Sichtbarmachung des regionalen Bio-Angebots. Als Schnittstelle zwischen Angebot und Nachfrage erfassen wir aber auch die Bedarfe der Küchenteams in München. Gleichzeitig stellen wir das regionale Bio-Angebot für die Beschaffungsverantwortlichen möglichst anschaulich dar. Dazu gehören nicht nur Lieferantenlisten mit Adressen, sondern auch eine genaue und fortlaufend aktualisierte Analyse und Bewertung der Lieferkonditionen, Sortimentsumfang und Produktpreise.
Herzstück der Angebotsdarstellung ist also eine Lieferantenliste, mit der sowohl die Küchen-Coaches arbeiten, die wir aber bei Bedarf auch gerne den Küchen selbst zur Verfügung stellen. Wichtig: Jeder bio-zertifizierte Lieferbetrieb aus Erzeugung, Lebensmittelhandwerk, Verarbeitung und Handel, der die Aufnahmekriterien erfüllt, kann kostenlos in die Liste aufgenommen werden. Bitte wenden Sie sich in diesem Falle an bioregiomanagement@ecozept.de.
Gerne können Lieferbetriebe ihre Sortiments- und Preislisten übermitteln, die das Bio-Regio-Management prüft und dann den Coaches und Beschaffungsverantwortlichen in der Münchner AHV zur Verfügung stellt.
2. Aufbau von Lieferbeziehungen
Neben der Angebotsdarstellung fördert das Bio-Regio-Management Marktbeziehungen und regionale Lieferketten. Dies geschieht einerseits durch das Herstellen von Erstkontakten als auch durch das intensive Begleiten von sich aufbauenden Geschäftsbeziehungen (klassisches „Wertschöpfungskettenmanagement“). Weiterhin ist das Bio-Regio-Management Anlaufstelle für individuelle Anfragen, sowohl der Angebots- als auch der Nachfrageseite. So bringen wir die verschiedenen Marktteilnehmenden zusammen, wobei das Schaffen möglichst langfristiger Lieferbeziehungen im Zentrum steht.
Küche trifft Region
„Küche trifft Region“ (KTR) ist eine erfolgreiche Münchner Kontaktbörse im Speed-Dating-Format. Ziel ist, dass Küchenverantwortliche regionale Lieferbetriebe mit Bio-Angebot mit allen Sinnen kennenlernen, um Geschäftsbeziehungen aufzubauen oder zu stärken und so die Verwendung von regionalen Bio-Produkten in der Außer-Haus-Verpflegung zu erhöhen.
Ziele:
- Förderung regionaler Bio-Lieferketten: Präsentation regionaler Bio-Produkte und deren saisonaler Verfügbarkeit.
- Aufbau von langfristigen Geschäftsbeziehungen zwischen Bio-Lieferbetrieben und Trägern und/oder Einrichtungen der Außer-Haus-Verpflegung, etwa Gastronomiebetriebe, Kantinen und Cateringunternehmen
- Fachlicher Austausch: Förderung des Wissensaustauschs unter Fachkräften der Außer-Haus-Verpflegung zur Optimierung der Beschaffungsstrategien sowie unter den Lieferbetrieben.
Vorteile von KTR für Lieferbetriebe:
- Lieferbeziehungen zu neuen Küchenkunden aufbauen
- Bestandskunden pflegen
- „Trainieren“ von Verkaufssituationen / Führen von Verkaufsgesprächen
- Direktes (meist ehrliches) Feedback der Kunden zu den Produkten erhalten
- Mit anderen Lieferbetrieben austauschen
- Neue Möglichkeiten von Geschäftsbeziehungen mit regionalem (Bio-)Großhandel
Vorteile von KTR für Küchen:
- Regionale Bio-Lieferbetriebe und deren Produkte kennenlernen
- Produkte verkosten / probieren
- Erfahren, wie diese schmackhaft zubereitet werden
- Neue Wege der Beschaffung kennenlernen: Erzeugung, Lebensmittelhandwerk, Handel, Frischedienste, etc.
Das Bio-Regio-Management entwickelt laufend weitere ähnliche Veranstaltungsformate, die sich an den Bedürfnissen der Marktteilnehmenden orientieren. „Fit für Bio Gastro“ beispielsweise sind Fortbildungsveranstaltungen für landwirtschaftliche Erzeugungs- und Verarbeitungsbetriebe sowie das Lebensmittelhandwerk im Großraum München – bereits ökologisch wirtschaftend oder in Umstellung begriffen –, die interessiert sind an der (Weiter-) Entwicklung eines großküchentauglichen regionalen Bio-Sortiments.
3. Angebotspotentiale und Bedarfsermittlung
Politische Zielsetzungen bezüglich Bio-Quoten basieren im Idealfall auf der Kenntnis des Mach- und Umsetzbaren. Das Bio-Regio-Management liefert hierzu wichtige Fakten, um dem Münchner Stadtrat zu einer möglichst angepassten Entscheidungsfindung zu verhelfen.
So ermitteln wir das Angebotspotential bestimmter landwirtschaftlicher Produkte in der Metropolregion München. Ziel ist es, einen Überblick zu erhalten, welche Mengen in welcher Qualität aktuell und perspektivisch angebaut werden. Parallel dazu wird der Bedarf von Lebensmitteln in den Münchner AHV-Einrichtungen auf Basis von Tischgastzahlen, Kita-Plätzen und oder der durchschnittlichen Bettenbelegung in Krankenhäusern berechnet. Für ausgewählte Produkte werden also Angebot und Nachfrage verglichen, um festzustellen, welche bio-regionalen Produkte in ausreichenden Mengen und Qualitäten für die Münchner AHV zur Verfügung stehen könnten. Hierbei wurden Fokusprodukte, als auch eine regionale Gebietskulisse definiert. Für einzelne Produktgruppen liegen bereits Ergebnisse vor.