Mann prüft Akku an seinem Elektrorad

Klimafreundlich mobil

Fortbewegung auf Strombasis gilt als eine der Lösungen für die Klimawende. Die Landeshauptstadt München unterstützt das und bietet viele Optionen, damit Sie elektrisch unterwegs sein können.

Klimafreundlich mobil: voll im Trend und gefördert

Vater bringt seinen Sohn mit dem Pedelec vom Kindergarten nach Hause
© Kara / Adobe Stock

Elektrofahrzeuge wie Elektrofahrräder, Lastenräder mit Elektroantrieb, Elektroroller oder Elektroautos werden immer stärker genutzt. Dieser Trend hin zur klimaschonenden Mobilität wird vom Referat für Klima- und Umweltschutz mit dem Förderprogramm klimaneutrale Antriebe vorangetrieben und gefördert. Zusätzlich werden auch andere klimafreundliche Fahrzeuge wie Lastenfahrräder oder Fahrradanhänger unterstützt.

Das Förderprogramm Klimaneutrale Antriebe ermöglicht die Förderung einer Vielzahl von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum. Damit wird ein außerordentlich wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und der Lebensqualität in München geleistet.

Welche Vorteile hat ein Elektrorad?

Icon eines Rades mit einem Stromstecker

Fahrräder mit einem Elektromotor, der weniger als 250 W Leistung hat, nennt man Pedelec. Sie gelten im Allgemeinen als normale Fahrräder. Das heißt, es dürfen Radwege genutzt werden, es wird kein Führerschein benötigt und auch keine Zulassung oder Versicherung.

Mit dem Pedelec legen Sie leichter größere Distanzen zurück als mit dem Fahrrad, da der eingebaute Motor des E-Fahrrads Sie beim Fahren unterstützt – und Sie tun etwas für den Klimaschutz: Bei einer Fahrt mit dem Pedelec entstehen pro 100 Kilometer gerade mal 0,6 kg CO, beim Auto 21 kg CO2. Noch klimafreundlicher radeln Sie mit dem Elektrofahrrad, wenn es mit Ökostrom betrieben wird.

Sobald in die Pedale getreten wird, tritt wie auf Knopfdruck die Wirkung der Pedalunterstützung des E-Motors in Kraft. Das Tolle an der Motorunterstützung: Die Fahrer*innen entscheiden, ob und wie viel Motorunterstützung sie bei der Fahrt in Anspruch nehmen wollen. Pedelecs gelten nur bis 25 Kilometer pro Stunde als Fahrrad. Darüber hinaus wird die Trittgeschwindigkeit nicht mehr vom Motor unterstützt und kann nur noch mit eigener Muskelkraft erreicht werden. Der wesentliche Vorteil eines Pedelecs gegenüber einem E-Bike ist, dass auch ein Lastenanhänger mitgeführt werden darf und die gleichen Verkehrsregeln wie für Fahrradfahrer*innen gelten.

Sie möchten sich ein Pedelec kaufen?

Dann sollten Sie sich vor dem Kauf folgende Fragen stellen:

  • Wie weit sind die Entfernungen im Durchschnitt?
  • Liegen Hügel oder Berge auf der täglichen Strecke?
  • Ist es häufig windig?
  • Was wird mit dem Pedelec gewöhnlich transportiert?
  • Brauchen Sie einen Anhänger zum Transport für zusätzliche Lasten?

In aktuellen Testberichten, wie sie Stiftung Warentest und der ADAC publizieren, erfahren Sie, welches Model sich für welchen Zweck eignet. Aber ob ein Fahrrad zu Ihnen passt, erkennen sie nur beim Fahren. Leihen Sie sich die Fahrradmodelle, die in die engere Auswahl kommen, gegebenenfalls bei einem Fahrradverleih aus. Liebäugeln Sie mit einem Lastenrad? Auf freie-lastenradl.de können Sie Lastenräder in München sogar kostenlos ausleihen. 

Eine umfangreiche Beratung in einem Fahrradfachgeschäft ist ebenfalls sinnvoll. Profitieren Sie von den Erfahrungen anderer. Beim ADFC München haben Sie im Rahmen von Kursen und Vorträgen die Möglichkeit, Fragen rund um das Thema Fahrrad mit andere Fahrradfreunden zu diskutieren und erhalten so hilfreiche Tipps und Gedankenanstöße. 

Machen Sie vor dem Kauf eine Probefahrt mit dem Gefährt, für das Sie sich entscheiden wollen. Falls es Ihnen nicht angeboten werden sollte, fragen Sie einfach nach. Nehmen Sie für die Probefahrt so viel Gepäck mit, wie Sie an gewöhnlichen Tagen dabeihaben würden.

Zusätzlicher Tipp: Wer sich ein Lastenpedelec, Lastenfahrrad oder einen Fahrradanhänger zulegt, kann beim Referat für Klima- und Umweltschutz einen Zuschuss von 25 Prozent der Nettokosten bis maximal 750 Euro beantragen. Detaillierte Förderinformationen finden Sie hier:

FAQ E-Fahrzeuge: Gut zu wissen

E-Auto an Ladekabel angeschlossen
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Bei der Herstellung von Batterie, Elektroauto oder Ladeinfrastruktur entstehen naturgemäß auch Emissionen. Deswegen passt „emissionsarm“ meist besser als „emissionsfrei“.
Über die gesamte Lebensdauer gesehen, ist die CO2-Bilanz eines E-Autos besser als die eines vergleichbaren Pkws mit herkömmlichem Antrieb. Zu diesem Ergebnis kommt das Fraunhofer-Institut für System und Innovationsforschung (ISI): „Werden bei der Batterieproduktion und beim Fahren zukünftig noch mehr erneuerbare Energiequellen eingesetzt, verbessert dies die Umweltbilanz weiter.“ Dass E-Fahrzeuge ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu klimafreundlicher Mobilität sind, sagen darüber hinaus nicht nur Klimaschutzexperten.

Mittlerweile ist die Wirtschaftlichkeit von batterieelektrischen Fahrzeugen – auch aufgrund verschiedener Förderungen und geringerer Kraftstoffkosten – gegeben, da sich die Anschaffungspreise immer mehr an die Preise für Benzin- oder Dieselfahrzeuge annähern. Eine Neuorientierung ist deshalb auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll.

Das hängt von der Herkunft des Stroms ab. Stammt er aus erneuerbaren Energien, ist das Aufladen auf jeden Fall wesentlich emissionsärmer im Vergleich zum Tanken von Benzin- oder Diesel-Fahrzeugen. Selbst bei Bezug aus dem deutschen Strommix sind die CO2-Emissionen pro km geringer als bei einem mit Diesel oder Benzin betriebenen Fahrzeug.

Mann fährt auf E-Lastenrad
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  • Die Antriebe sind energieeffizienter als die herkömmlicher Fahrzeuge.
  • Sie haben ein hohes Drehmoment ab den ersten Umdrehungen.
  • Elektromotoren sind im Vergleich zu Diesel- und Benzinmotoren leichter, kompakter und weitestgehend wartungsfrei.
  • Die Nutzung von E-Fahrrädern und Lastenrädern statt Autos verlagert das Verkehrsaufkommen auf platzsparendere Fahrzeuge.
  • Vor Ort ist der Elektroantrieb emissionsfrei und sorgt für deutlich weniger Lärmbelästigung im Alltag.
  • Die Abhängigkeit von Öl oder Benzin entfällt.
  • E-Autos sind bis 2030 von der Kfz-Steuer befreit.
  • E-Autos können gegebenenfalls auch zu Hause „betankt“ werden.
Ladekabel für E-Auto
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Die Stadt München hat mehr als 1.200 Ladepunkte im öffentlichen Straßenraum errichtet. Die Ladeinfrastruktur wird in den nächsten Jahren weiter ausgebaut. Hinzu kommen weitere öffentliche Lademöglichkeiten auf Supermarktparkplätzen, an Tankstellen und anderen öffentlich zugänglichen Parkplätzen.

An Mobilitätsstationen stehen neben Ladesäulen für Elektroautos auch Angebote des ÖPNV oder Sharing-Fahrzeuge zur Verfügung. Eine Übersicht dieser Mobilitätsstationen finden Sie hier.

Einen Überblick über alle öffentlichen Ladesäulen finden Sie unter anderem auf:

Darüber hinaus können Sie Ihr E-Auto zu Hause aufladen. Wer einen eigenen Stellplatz für sein Auto hat und eine Ladestation installieren möchte, kann über das Förderprogramm Klimaneutrale Antriebe eine Unterstützung beantragen.

Frau steht an Ladestation
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Das hängt von den Preisen des Unternehmens ab, von dem Sie eine Ladekarte beziehen. In Deutschland gibt es viele Ladeangebote mit individueller Preisgestaltung. Etwaige Roaminggebühren werden in der Regel zwischen den Ladesäulenbetreibenden und dem Unternehmen, für das Sie sich entschieden haben, ohne Ihr Zutun abgerechnet.

Einige Supermärkte und Geschäfte bieten Ihren Kund*innen kostenlose Ladesäulen an, die Sie ohne Ladekarte nutzen können. Informationen zu Standorten und zu Verfügbarkeiten von Ladesäulen stellen Plattformen wie www.goingelectric.de/stromtankstellen bereit.

Laden Sie Ihr E-Fahrzeug zu Hause, bestimmt Ihr Stromtarif die Kosten. Üblich sind rund 0,45 Euro je Kilowattstunde (kWh). Wer beispielsweise eine Photovoltaikanlage nutzt, kann den selbsterzeugten Strom auch für das Laden des Fahrzeuges einsetzen.

Mann prüft den Akku an seinem Elektrorad
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Bei E-Fahrrädern hängt die Reichweite von vielen verschiedenen Faktoren ab: zum Beispiel Geschwindigkeit, Streckenprofil, Beladung, Gesamtgewicht – und natürlich von der Kapazität des Akkus. Bei hochwertigen E-Rädern und durchschnittlicher Nutzung sind ca. 100 Kilometer möglich. Damit lassen sich also die meisten Alltagsstrecken bewältigen. Und wenn der Akku doch mal leer ist, kann man immer noch mit Muskelkraft weiterfahren.

Die Reichweite von Elektroautos ist sehr unterschiedlich. Sie liegt je nach Fahrzeug zwischen rund 200 und 500 Kilometern pro Ladung. Gleichzeitig sind 64 Prozent aller Fahrten kürzer als 10 Kilometer und lediglich 5 Prozent länger als 50 Kilometer. Bei Reichweiten von 400 Kilometern, wie sie z. B. Tesla oder VW bieten, ist es also völlig ausreichend, das Fahrzeug z. B. nachts langsam zu laden.

Die meisten Elektroautos kommen im Schnitt also mit einem Ladevorgang pro Woche aus. Zur Planung, wie gut längere Strecken mit einem E-Auto machbar sind, bieten sich Routenplaner wie https://e-tankstellen-finder.com/de/de/elektrotankstellen an.

Mann lädt Akku seines E-Rades auf
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Die Größe des Akkus und die Art der Ladetechnik beeinflusst die Ladezeit. Bei einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose dauert das vollständige Laden eines Elektroautos meist zwischen acht und 14 Stunden. Laden Sie Ihr Auto nachts, müssen Sie sich keine weiteren Gedanken machen. Mit einer Wallbox sind nur etwa zwei bis sechs Stunden nötig. An einer Schnellladestation kann ein komplett entleerter Akku auch schon nach 20 Minuten wieder voll sein. Die durchschnittliche Ladezeit der gängigsten E-Fahrrad-Akkus liegt zwischen 1,5 und fünf Stunden.

Nützliche Links, um passende Ladestellen zu finden

Weitere Aktivitäten der Stadt München

Panarama Münchens
© Juls_Photography / istock

Die Landeshauptstadt München fördert die Nutzung klimaneutraler Antriebe neben dem Förderprogramm Klimaneutrale Antriebe in vielfältiger Weise:

So wird auch die Umstellung der Taxiflotte auf batterieelektrische Antriebe durch ein speziell auf die Taxibranche zugeschnittenes Förderprogramm seit 2018 stark vorangetrieben. Die Umstellung des städtischen Fuhrparks und die Errichtung von Ladeinfrastruktur an städtischen Gebäuden ist in vollem Gange: 2022 waren bereits zehn Prozent aller Fahrzeuge in städtischem Besitz Elektrofahrzeuge. Viele weitere werden in den nächsten Jahren sukzessive ersetzt.
Darüber hinaus fördert die Landeshauptstadt München die Elektrifizierung des Busverkehrs der MVG durch die Stadtwerke München. Das ambitionierte Ziel ist hier, die gesamte Busflotte der MVG bis 2035 komplett auf klimaneutrale Antriebe umzustellen.

Ein weiterer, sehr wichtiger Baustein für mehr Elektroautos auf den Straßen ist der Aufbau öffentlicher Ladeinfrastruktur auf öffentlichem Grund, damit jede*r sein Auto auch ohne eigenen Ladepunkt laden kann. Seit 2016 wird dies durch die Stadtwerke München massiv vorangetrieben und von der Stadt unterstützt. Damit auch in Zukunft Ladeinfrastruktur aufgebaut werden kann, ist der weitere Aufbau Gegenstand eines wegweisenden öffentlichen Vergabeverfahrens.

Best-Practice-Beispiele: So funktioniert E-Mobilität im Alltag

Für diese Vorreiter*innen gehört E-Mobilität bereits zum Alltag: Sie sind emissionsfrei in der Landeshauptstadt unterwegs – und das Fahren mit E-Fahrrädern, E-Lastenrädern und E-Autos macht ihnen offensichtlich Spaß. Kein Wunder, denn E-Fahrzeuge haben viele Vorteile: Sie sind nahezu geräuschlos, kosteneffizient und stoßen vor Ort keine Emissionen aus.

Über ihre Erfahrungen mit E-Mobilität im Alltag berichten Max Ulmke, Jannis Stahnsdorf und Manuela Hahn.

Max Ulmke verzichtet auf ein Auto und fährt lieber mit seinem E-Fahrrad

Münchner mit seinem E-Rad
© Max Ulmke

„Das hier ist bereits mein zweites E-Fahrrad. Es macht irre Spaß, weil ich unverschwitzt und schnell – ohne Parkplatzsuche – auf der Arbeit ankomme. Die 19 Kilometer bis nach Starnberg zu meinen Eltern und zurück sind auch kein Problem. Ich habe übrigens mein Auto verkauft, weil ich es nicht mehr brauchte.“

Max Ulmke aus München

Familie Stahnsdorf ist mit dem E-Lastenrad unterwegs

Mann auf E-Lastenrat
© Kara / Adobe Stock

„Wir haben uns für dieses nachhaltige E-Lastenrad mit im Rad integriertem Nabenmotor entschieden und dafür sogar eine Förderung der Landeshauptstadt München erhalten. Ein Fahrzeug reicht uns nicht, da wir beide berufstätig sind und zwei Kinder haben. Wir fahren die Strecken zu den Kindertagesstätten und zur Arbeit in der Stadt mit dem E-Lastenrad . Das hat sich total bewährt, weil es klimafreundlich, schnell und platzsparend ist. Es gibt eine kleine Sitzbank vorne mit Anschnallgurten und ein aufblasbares Verdeck. So können wir fast bei jedem Wetter damit fahren.“

Jannis Stahnsdorf und Familie aus München

Manuela Hahn flitzt fast geräuschlos durch die City

Frau Hahn steht neben Ihrem E-Auto
© Manuela Hahn

„Ich bin seit zwei Jahren täglich 50 Kilometer mit dem E-Auto unterwegs. Ich komme geräuscharm und komfortabel zur Arbeit. Das Beste am E-Mobil ist der sparsame Verbrauch: Durchschnittlich verbraucht mein Elektroauto in etwa 15 Kilowattstunden auf 100 Kilometer. Ich tanke mein Fahrzeug zu Hause mit 100 Prozent Ökostrom aus regenerativer Energieerzeugung! Die Heizung hat übrigens 300 Watt und ist im Winter sofort warm.“

Manuela Hahn aus dem Münchner Umland