Aus Wasserhahn fließt Wasser auf eine Hand

Warmwasser: unterschätztes Einsparpotenzial

Etwa 15 Prozent unserer Energierechnung stehen für das Warmwasser, das wir verbrauchen. Sparsamer und bewusster damit umzugehen, zahlt sich also aus. Um bis zu 380 Euro lässt sich die Rechnung senken, indem der Duschkopf einem Sparduschkopf weicht. Wie Sie clever mit Ihrem Warmwasser umgehen, erfahren Sie bei uns.

Infografik zum Energieverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts: Raumwärme 71 Prozent, Warmwasser 15 Prozent und Strom 14 Prozent
Infografik Energieverbrauch eines durchschnittlichen Haushaltes. Nähere Erläuterungen finden Sie hier.

So nutzen wir Wasser

Vater mit zwei Kindern wäscht Geschirr am Waschbecken ab
© Halfpoint / Adobe Stock

Wasser ist ein unverzichtbarer Rohstoff. Wir trinken es, brauchen es zum Kochen und Backen, waschen uns, unsere Kleidung und Nutztextilien damit – kurz: Es ist ein fester Bestandteil unseres Alltags. Etwa 40 Liter warmes Wasser nutzt jeder von uns täglich. Wie können wir hier sparen, ohne in puncto Hygiene und Gesundheit Abstriche zu machen?

Zunächst ist es wichtig, sich anzuschauen, wo wir welche Art von Wasser verbrauchen:

Kaltwasser brauchen wir unter anderem …

  • für unsere Toilettenspülung
  • als Trinkwasser
  • für unsere Pflanzen und Tiere

Warmwasser nutzen wir zum Beispiel …

  • bei der Körperhygiene
  • beim Wäsche waschen
  • beim Kochen und Backen
  • im Geschirrspüler
  • zum Putzen
Infografik Wasserverbrauch im Haushalt
Infografik Wasserverbrauch im Haushaltes. Nähere Erläuterungen finden Sie hier.

Aber: Wie viel Wasser verbrauchen wir wo?

Junge Frau liegt in der Badewanne und hält eine Tasse in der Hand
© ronstik / iStock

Gerade beim Duschen und Baden ist uns oft gar nicht bewusst, wie viel Wasser wir verwenden. Die Verbraucherzentralen rechnen vor: Je nachdem, wie hoch der Wasserdurchlauf Ihres Duschkopfes ist, können da schon mal 12 Liter Wasser pro Minute durch den Abfluss laufen.

Oft verwenden wir auch unbewusst warmes Wasser, wo kaltes vollkommen ausreichend wäre. Beim Putzen zum Beispiel. Die meisten haushaltsüblichen Reiniger funktionieren mit kaltem Wasser genauso gut wie mit heißem, zeigt die Stiftung Öko-Test.

Übrigens: Seife fürs Händewaschen entfaltet ihre volle Wirkung ebenfalls mit kaltem Wasser.

Sammeln wir diese Wasserverbrauchsfallen, zeigt sich schnell, wie viel Warmwasser Sie sparen können, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Das lohnt sich auch finanziell.

Wussten Sie, dass warmes Wasser deutlich teurer als kaltes Wasser ist?

Infografik Vergleich zwischen kaltem und warmem Wasser: Warmwasser verursacht bis zu 20 mal mehr CO2 als kaltes Wasser Um Wasser zu erwärmen, nutzen wir im Haushalt unterschiedliche Methoden. Mit Gas als Energieträger kostet ein Liter Warmwasser im Schnitt 2,5-mal so viel wie ein Liter Kaltwasser. Strom ist etwas teurer: 4-mal stärker schlägt sich ein Liter mit Strom erhitztes Wasser auf der Rechnung nieder als ein Liter kaltes Wasser.

Der Blick auf den CO2-Ausstoß unterstreicht ebenfalls, wieso wir uns überlegen sollten, wofür wir warmes Wasser einsetzen. Bis zu 20-mal mehr CO2 wird für Warmwasser freigesetzt.

Woraus sich Ihre Wasserrechnung zusammensetzt, erfahren Sie im Warmwasserspiegel.

WasserCheck: Ermitteln Sie Ihren Warmwasserverbrauch

Kennen Sie Ihren Warmwasserverbrauch? Mit unserem WasserCheck erfahren Sie in wenigen Klicks, ob Sie mehr warmes Wasser nutzen als vergleichbare Haushalte und an welchen Stellen Sie einfach sparen können.

Warmwasserspiegel: Vergleichen Sie Ihren Verbrauch

Auszug Tabelle des Warmwasserspiegels
© co2online

Der Warmwasserspiegel hilft Ihnen, Ihren Wasserverbrauch unabhängig zu vergleichen und einzuordnen. Die Ergebnisse basieren auf den Verbräuchen von knapp 30.000 Haushalten verschiedener Größen bundesweit.

Die wichtigsten Ergebnisse des Warmwasserspiegels 2023:

  • Drei von vier Haushalten können beim Warmwasser sparen.
  • Das durchschnittliche Sparpotenzial für einen 2-Personen-Haushalt liegt bei 90 Euro im Jahr.
  • Zusammen könnten Haushalte in Deutschland 2,8 Milliarden Euro Kosten und 3 Millionen Tonnen CO2 vermeiden.
Infografik der 5 besten Warmwasser-Spartipps
Infografik der fünf effektivsten Warmwasser-Spartipps. Nähere Erläuterungen finden Sie hier.

Warmwasserverbrauch senken: Die fünf besten Tipps ausprobieren

Und es geht noch mehr: weitere Warmwasser-Spartipps

Mann wischt im Wohnzimmer den Boden
© milan2099 / iStock

Handelsübliche Reiniger funktionieren optimal mit kaltem Wasser. Heißes Wasser im Putzeimer ist also nur selten notwendig. Lediglich bei stark fettigen Verschmutzungen – zum Beispiel beim Abwasch – ist warmes Wasser ratsam. Aber auch hier ist kein kochendes Wasser nötig. 45 Grad reichen meist völlig aus.

Hand stellt Warmwasserkessel ein
© VladimirGerasimov / iStock

Nutzen Sie einen elektrischen Kleinspeicher, rentiert es sich, diesen im Urlaub oder sogar über Nacht abzustellen. Schalten Sie ihn nur ein, wenn Sie heißes Wasser benötigen.

Mann dämmt ein Rohr
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Eigenheimbesitzende, die auf eine zentrale Warmwasserversorgung setzen, sollten prüfen, ob die Leitungen zwischen Speicher und Wasserhähnen gedämmt sind. Oft geht hier viel Wärme ungenutzt verloren.

Solarthermieanlage auf einem begrünten Dach
© querbeet / iStock

Wo möglich, können Sie mit einer Solarthermie-Unterstützung Ihrer Heizung die Sonnenenergie nutzen. Auch Erdwärme lässt sich gegebenenfalls für die Wassererwärmung nutzen.

So sparen Sie Wasser

Natürlich ist es nicht nur sinnvoll, den Warmwasserverbrauch zu senken. Wasser ist ein kostbarer Rohstoff, mit dem wir sorgsam umgehen sollten.

An folgenden Stellen können Sie spielend leicht Ihren Wasserverbrauch regulieren:

Mann füllt sich ein Glas Wasser am Wasserhahn
© AsiaVision / iStock

Mit einem Perlator am Wasserhahn können Sie Ihren Wasserverbrauch fast halbieren, ohne, dass Sie etwas an Ihrem Verhalten ändern müssen. Wie geht das?

Ein Perlator oder Perlstrahler optimiert den Wasserstrahl und mischt ihm Luft bei. Das Waschgefühl und der Reinigungskomfort bleiben gleich. Die Wassermenge sinkt.

Bei Systemen, die für einen Perlator nicht geeignet sind, kann ein Wassermengenregler eine gute Alternative sein. Er mindert den Wasserdruck, damit weniger Wasser ungenutzt durch den Abfluss wieder verschwindet.

Zeigefinger drückt den Knopf einer Toilettenspühlung
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Ein herkömmlicher Spülkasten lässt bis zu 12 Liter Wasser pro Spülung durchlaufen. Mit einem Sparspülkasten oder einem Sparspülkasten mit Spartaste können Sie den Wasserverbrauch deutlich reduzieren. Bei einem Urinal schlagen sogar nur 2 Liter pro Spülung zu Buche.

Aus undichtem Gartenschlauch spritzt Wasser
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Ein undichter Duschschlauch? Ein tropfender Wasserhahn, das ist doch nicht so schlimm, oder? Was nach ein paar Tropfen aussieht, läppert sich über das Jahr gesehen. Und schnell gehen Ihnen mehrere Liter Wasser verloren. Unsere Checkliste für unerkannte Wasserlöcher:

  • Leckende Dichtungen: Verkalkte Armaturen reinigen Sie schnell mit Essigreiniger.
  • Undichte Stöpsel: Mit etwas Alleskleber reparieren Sie die kleinen Unebenheiten.
Junge Frau gießt Zimmerpflanzen
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Pflanzen brauchen kein aufbereitetes Trinkwasser – auch nicht die Topfpflanzen in der Wohnung. Mit einem Sammelbehälter für den Balkon oder den Garten sammeln Sie Regenwasser für die Gießkanne.

Frau packt ihren Gemüseeinkauf aus
© pixdeluxe / iStock

Wasser verbrauchen wir nicht nur bei uns zu Hause. Zur Herstellung der meisten Produkte unseres Alltags und für die Produktion unserer Lebensmittel ist Wasser unverzichtbar.

Achten Sie beim Konsum auch auf den Wasserverbrauch, tun Sie sich und der Umwelt etwas Gutes. Hilfreiche Ansatzpunkte sind: