Leute mit Einkaufstaschen

FAQ: Klimafreundlicher Konsum

Mit unseren Konsumentscheidungen beeinflussen wir jeden Tag, wie gut es unserem Planeten und damit uns selbst geht. Wie können wir nachhaltiger Entscheidungen treffen? Hier finden Sie die Antworten auf diese und weitere Fragen rund um umweltbewussten Konsum.

Suffizienz ist eine der drei Säulen einer wirksamen Nachhaltigkeitsstrategie. Suffizient mit Ressourcen umzugehen, bedeutet, so wenig Energie und so wenig Ressourcen wie möglich zu nutzen. Die zwei weiteren Säulen sind die Konsistenz und die Effizienz.

Als Reboundeffekt bezeichnen Wissenschaftler*innen ein spezifisches Konsumverhalten. Wenn wir zum Beispiel durch Rabattaktionen Geld beim Einkauf sparen, tendieren wir dazu, das gesparte Geld in eine Belohnung zu investieren. Auch bei sparsamem Umgang mit Ressourcen kann man diesen Effekt beobachten. Je mehr günstiger Energie ist, umso eher tendieren wir dazu, mehr zu verbrauchen, als wir bräuchten. Dieses Verhalten wirkt einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen entgegen. Erst wenn wir uns diesen Effekt bewusst machen, können wir uns selbst hinterfragen und bessere Konsumentscheidungen treffen.

Der ökologische Fußabdruck ist eine bildliche Darstellung der CO2-Emissionen, die wir persönlich durch unseren Konsum, unsere Mobilität, unser Wohnen und unsere Ernährung verursachen. Die Darstellung soll uns helfen, bewusstere und informierte Entscheidungen zu treffen. Online finden sich eine Reihe an Tools, die für Sie Ihren CO2-Fußabdruck berechnen, zum Beispiel der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes.

Recycling und Upcycling sind Methoden, Rohstoffe in einem Kreislauf zu halten. Ziel ist es, so wenige Rohstoffe wie möglich zu verschwenden und die Rohstoffe, die wir nutzen, immer wieder zu verwenden.

Beim Recycling werden beispielsweise Papier, Karton, Glas, aber auch Alu und PET von unserem Haushaltsmüll getrennt gesammelt, gereinigt und unter Einsatz von Energie und zum Teil nötigen Zusätzen zu neuem Papier, Karton usw. verarbeitet. Das Produkt, das aus recycelten Materialien entsteht, ist gleichwertig oder leicht weniger wertig als das Ursprungsprodukt.

Beim Upcycling soll das verwendete Material aufgewertet werden. Kaputte oder nicht mehr benötigte Gegenstände wie Kleidung oder Dekoration werden repariert und zu neuen Produkten verarbeitet. Gerade beim Upcycling ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Energie- und Ressourceneinsatz nicht zu hoch ist und man das Ergebnis auch wirklich nutzen möchte. Bei hohem Energie- und Ressourceneinsatz oder wenn das neue Produkt keinen Nutzwert hat, wird aus einer nachhaltigen Idee schnell eine nicht nachhaltige.

Prinzipiell in allen. In ihrem Nationalen Programm für nachhaltigen Konsum richtet die Bundesregierung den Fokus auf die Bereiche Mobilität, Ernährung, Wohnen und Haushalt, Arbeit und Büro, Kleidung und Freizeit. Jeder kleine Schritt, das eigene Verhalten bewusster zu gestalten, hilft dem Ziel einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Gesellschaft näher zu kommen.

Die Pyramide nachhaltigen Konsums ist ein Werkzeug, dass unser Konsumverhalten bildlich darstellt. Sie bietet Fragen, die sich jeder beim Konsum stellen kann, um eine informierte Entscheidung zu treffen. Die Basis der Pyramide bildet die Frage, welche Produkte wir bereits besitzen. Etage für Etage arbeitet man sich bis zur Spitze. Erst wenn alle Fragen der Pyramidenebene mit „Nein“ beantwortet wurden, ist ein Neukauf gerechtfertigt.

Jain. Wie bei allen Werkzeugen und technischen Neuerungen kommt es auch bei der Digitalisierung darauf an, wie wir sie nutzen. Smart-Home-Systeme können uns helfen, unseren Energieverbrauch zu regulieren. Ersetzen E-Bikes und E-Fahrzeuge unsere bisherigen Verbrenner, sparen sie CO2 und schonen die Umwelt. Ersetzen Sie unsere Fußwege, verbrauchen wir mit ihnen mehr Energie als vorher. Onlinechecks und Apps können uns helfen, informierte Entscheidungen beim Einkauf zu treffen, richtig zu entsorgen oder sogar Dinge upzucyceln. Wie bei allen Konsumentscheidungen ist es auch bei digitalen Produkten sinnvoll, kritisch zu hinterfragen, wie man sie nutzt.

Fairer Konsum orientiert sich an den Kriterien der Fairtrade-Siegel. Fair umfasst dabei im Wesentlichen zwei Bereiche: fairer Umgang mit unseren Rohstoffen und fairer Umgang mit den Menschen und Lebewesen, die unsere Produkte für uns erstellen. Die Kriterien, die ein Produkt mit dem Label „fair“ erfüllen muss, beinhalten also Aspekte der Umweltbelastung, ggf. des Tierwohls, aber auch der Arbeitsbedingungen und Entlohnung der Arbeitskräfte.

Wir machen es uns oft gar nicht bewusst, aber viele unserer Textilien basieren auf tierischen Produkten. Leder, Wolle, Daunen, Seide, teilweise Knöpfe – all wird mithilfe von Tieren hergestellt. Wie es den Tieren, die wir für diese Produkte brauchen, geht, darf uns dabei nicht egal sein.

Wer keine Tiere ausbeuten will, kann darauf achten, vegane Kleidung zu tragen. Diese wird komplett aus pflanzlichen Produkten wie Baumwolle oder Leinen gefertigt oder basiert auf synthetischen Fasern.

Microplastik sind kleinste Kunststoffteile, die beispielsweise in Make-ups, Cremes und anderen Produkten eingesetzt werden, um besondere Effekte zu erzielen. Diese Teilchen werden nur über sehr lange Zeiträume abgebaut. Wir spülen sie mit unserem Abwasser überall hin. So gelangt Microplastik auch in die Meere, wo es sich ansammelt und Tieren, Pflanzen und Lebensräumen schadet – und damit rückwirkend auch wieder uns selbst.

Zero Waste steht für Kein Müll. Ziel der Idee ist es, Kreisläufe aufzubauen, in denen wir alle Ressourcen, die wir täglich brauchen, in beständige Kreisläufe bringen und darin halten. Alles, was wir bisher als Müll wegwerfen, soll als Rohstoff für neue Produkte verwendet werden.

München hat sich zum Ziel gesetzt, Zero-Waste-City zu werden und 2022 ein Konzept entwickelt, wie dieses Ziel im Laufe der kommenden Jahre erreicht werden soll. Bis 2035 sollen die Haushaltsabfälle pro Kopf pro Jahr um 15 Prozent gesenkt werden.