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Grundwassernahwärme

In diesen Gebieten existiert noch kein Wärmenetz, das Grundwasserpotenzial ist aber ausreichend, um mehrere Gebäude in einem Nahwärmenetz zu versorgen.

Inselnetze

Quelle: BWP

Außerhalb der Fernwärmegebiete können kleinere Wärmenetze, sogenannte Insel- oder Nahwärmenetze, eine attraktive lokale Versorgungslösung sein. In Gegenden mit hohem Potenzial ist Grundwasser eine effiziente Wärmequelle für Nahwärmenetze. Hierbei wird das gleiche oberflächennahe Grundwasser genutzt, wie bei den Grundwasserwärmepumpen.

Im Gegensatz zu Grundwasserwärmepumpen muss aber nicht jeder Wärmepumpenbetreiber ein eigenes Brunnenpaar bohren, sondern das Wasser kann über zentrale Brunnen entnommen und wieder eingeleitet werden, was den Brunnenbau insgesamt günstiger macht.

Damit die Wärme von den zentralen Brunnen in die Gebäude kommt, müssen Leitungen verlegt werden. Hierfür wird bei größeren Nahwärmenetzen normalerweise der Straßenraum genutzt und die Gebäude werden einzeln über Hausanschlüsse an das Netz angebunden. Die Leitungen liegen somit auf öffentlichen Grund und die Eigentümer*innen können individuell entscheiden, ob sie sich an das Nahwärmenetz anschließen möchten.

Generell wird auch in einem Nahwärmenetz eine Wärmepumpe benötigt, um dem Grundwasser die Wärme zu entziehen und ein zum Heizen geeignetes Temperaturniveau zu erzeugen. Hierfür gibt es zwei technische Lösungsarten, die in der Abbildung dargestellt sind. Entweder wird eine Großwärmepumpe als Heizzentrale installiert und das heiße Wasser über das Netz verteilt, oder es werden kleine Wärmepumpen in jedem Gebäude installiert und das kalte Wasser über das Netz verteilt.

Da die Umsetzung von Inselnetzen im Bestand sehr aufwändig ist, übernehmen den Bau und Betrieb dieser Netze gewöhnlich Energieversorger, wie zum Beispiel die Stadtwerke München. Als Gebäudeeigentümer*in können Sie hier eine unverbindliche Interessensbekundung für den Anschluss an ein Nahwärmenetz abgeben.

Gebäudenetze

Quelle: BWP

Im Gegensatz zu Inselnetzen wird das Netz in Gebäudenetzen nicht im Straßenraum verlegt, sondern läuft idealerweise durch die Keller von aneinander angrenzenden Häusern. Diese Art der Leitungsverlegung bietet sich besonders bei Reihenhäusern oder dicht stehenden Mehrfamilienhäusern an. Im Sinne der Bundesförderung für Effiziente Gebäude (BEG) ist ein Gebäudenetz ein Netz nach § 3 Absatz 1 Nr. 9a GEG zur ausschließlichen Versorgung mit Wärme und Kälte von mindestens zwei und bis zu 16 Gebäuden (Wohngebäude oder Nichtwohngebäude) und bis zu 100 Wohneinheiten.

Durch eine Verlegung im Gebäude spart man erhebliche Kosten, die durch den Tiefbau und die Wiederherstellung der Straße entstehen. Zusätzlich werden Eingriffe in eventuell vorhandene Vorgärten minimiert, da die individuellen Hausanschlüsse von der Straße aus entfallen.

Wenn Gemeinschaftsgrund für den Brunnenbau zur Verfügung steht, kann die Umsetzung eines Gebäudenetzes von den Gebäudeeigentümer*innen komplett privatwirtschaftlich durchgeführt werden. Sie können hier eine unverbindliche Interessensbekundung für den Anschluss an ein Gebäudenetz abgeben. Wir sammeln die unverbindlichen Anmeldungen und unterstützen Sie auf dem Weg zur Umsetzung, wenn sich in Ihrer Nachbarschaft genügend Interessierte bei uns melden. In Wohnungseigentümergemeinschaften sollten Sie die Interessensbekundung in Absprache mit der Hausverwaltung abgegeben werden.

Unverbindliche Interessensbekundung

Modell eines Energieeffizienzahauses steht auf beschriebenen Blättern
© AndreyPopov / iStock

Die Interessensbekundung ist unverbindlich und bringt in Erfahrung, welche Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer Interesse an einem Anschluss an ein Nahwärmenetz haben. Denn nur dort, wo ausreichendes Interesse besteht, ist ein wirtschaftlicher Betrieb des Nahwärmenetzes möglich.