Wärmenetze

In diesen Gebieten besteht ein Wärmenetz oder es ist geplant, einen erheblichen Anteil der Verbraucher*innen zukünftig über ein Wärmenetz zu versorgen.

Fernwärmeverdichtung

Beispiel von Gebiet Fernwärmeverdichtung
Fernwärmeverdichtungsgebiet im Stadtteil Maxvorstadt

Einen zentralen Stellenwert für die derzeitige und künftige Wärmeversorgung nimmt das Fernwärmeverdichtungsgebiet ein. In diesem Gebiet befindet sich das Fernwärmenetz der Stadtwerke München. Die wahrscheinlich geeignetste Wärmeversorgung in diesem Gebiet ist daher, weitere Verbraucher*innen an das bestehende Fernwärmenetz anzuschließen.

Generell gilt es, die Fernwärme möglichst zielgerecht einzusetzen. So ist es insbesondere im Neubau sinnvoll, den Fernwärmeeinsatz gegenüber alternativen Versorgungslösungen abzuwägen. Zusätzlich kann es sein, dass im Einzelfall ein Anschluss technisch oder wirtschaftlich nicht möglich ist. Der Wärmeplan gibt daher auch darüber Auskunft, welche alternativen Wärmeversorgungsarten geeignet sein können.

In München sind die Bedingungen für die Nutzung von erneuerbaren Energien und Abwärme in der Fernwärme sehr gut. Insbesondere die Tiefengeothermie wird hier einen entscheidenden Beitrag leisten können. Die Stadtwerke haben bereits im Jahr 2012 eine Fernwärmevision definiert und arbeiten seitdem aktiv an der Umsetzung dieser Vision.

Fernwärmeerschließung ab 2025

Beispielgebiet mit Fernwärmeerschließung
Fernwärmeerschließungsgebiet im Stadtteil Haidhausen

Im Fernwärmeerschließungsgebiet ist das Versorgungsnetz der SWM nicht flächendeckend vorhanden. Diese Gebiete eignen sich allerdings für einen weiteren Ausbau. Mit diesem Fernwärmeausbau soll in ersten Teilgebieten ab 2025 begonnen werden. Ähnlich wie im Verdichtungsgebiet zeigt der Wärmeplan auch für Erschließungsgebiete alternativ geeignete Wärmeversorgungsarten an.

Generell muss berücksichtigt werden, dass der Umgriff der Erschließungsgebiete nicht verbindlich festgesetzt ist. Durch die stetige Weiterentwicklung der Planung können sich die Grenzen der Gebiete auch in Zukunft noch leicht verändern. Solche Veränderungen werden entsprechend im Wärmeplan und im Wärmenetzportal der Stadtwerke München veröffentlicht.

Wärmenetzuntersuchung

Wärmenetzuntersuchungsgebiet im Stadtteil Solln

Wärmenetzuntersuchungsgebiete sind für eine netzbezogene Wärmeversorgung geeignet. Dies könnte in der Weise erfolgen, dass das Fernwärmenetz der Stadtwerke München in diese Gebiete hinein ausgebaut wird oder neue Inselnetze errichtet werden. Welche Art von netzbezogener Wärmeversorgung in dem jeweiligen Teilgebiet in Betracht kommen könnte, wird weiter untersucht.

In die Untersuchungen zu Wärmenetzen werden auch Gebäudenetze einbezogen. Diese eignen sich besonders in Reihenhauszeilen, bei denen durch eine Leitungsverlegung im Keller die aufwändigen Hausanschlüsse über den öffentlichen Straßenraum wegfallen. Hier ist für die Fortschreibung des Wärmeplans die Veröffentlichung einer detaillierteren Analyse zur Eignung von Gebäudenetzen geplant.

Außerhalb der Wärmenetzuntersuchungsgebiete gibt es noch weitere Gebiete, die sich für kleine Insel- oder Gebäudenetze mit Grundwasser als Wärmequelle eignen. Diese kleinere Inselnetze werden nachrangig zu dezentralen Versorgungsarten betrachtet. Der Wärmeplan informiert in den alternativen Versorgungsarten darüber, in welchen Gebieten das Potenzial für Grundwassernahwärme ausreichend sein kann. Wenn Nachbarn sich zusammentun, kann ein kleineres Gebäudenetz in vielen Fällen die wirtschaftlichste Versorgungsart darstellen.

Nutzungshinweise

Paragraph-Symbol vor einer Steinmauer

  • Mit dem Wärmeplan ist ausdrücklich keine Verpflichtung für Gebäudeeigentümer*innen verbunden, die im Wärmeplan dargestellte Wärmeversorgungsart auch umzusetzen.
  • Es ergibt sich auch kein Anspruch darauf, dass die im Wärmeplan dargestellte Wärmeversorgungsart umgesetzt wird. Dies betrifft vor allem Wärmenetzgebiete.
  • Die Inhalte des Wärmeplans ersetzen keine individuelle, projektbezogene Detailplanung durch eine Fachplanerin oder einen Fachplaner (z. B. Planung von Brunnenbohrungen, Auslegung und konkrete Umsetzungsplanung von Anlagen, Zusammenspiel von Wärmeversorgung und energetischer Sanierung für einzelne Gebäude).
  •  Es wird keinerlei Haftung übernommen.