Wildblumenwiese

Artenvielfalt im Alltag: Tipps und Tricks

Warum lohnt es sich, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten zu erhalten? Hier erfahren Sie es und erhalten hilfreiche Tipps, wie sie selbst zur Artenvielfalt in unserer Region beitragen können.

Insekten-Oase: Gartenfreuden mit heimischer Blütenpower

Eine Biene bestäubt eine Blüte.

  • Ein unschlagbares Duo: Heimische Pflanzen und Insekten: Insekten sind wahre Experten der heimischen Pflanzenwelt. Das harmonische Zusammenspiel zwischen Blüten und Insekten besteht schon seit Langem als natürliche Interaktion in der Natur. Pflanzen Sie deshalb heimische Arten in Ihrem Garten.
  • Wild und wirksam: Verzichten Sie auf Blumen mit gefüllten Blüten. Da durch menschliche Züchtungen der Nektaranteil reduziert wurde finden Insekten hier keine Nahrung. Setzen Sie stattdessen auf heimische Wildformen.
  • Blütenpower über das ganze Jahr: Im Frühling und Herbst ist das Blütenangebot geringer. Pflanzen Sie auch heimische Frühblüher und spätblühende Arten, um das ganze Jahr über eine Nahrungsangebot für unsere Insektenwelt zu schaffen.
  • Natürlich ohne Gift: Lassen Sie Pestizide im Garten weg, es geht auch ohne. In einem naturnahen Garten gibt es genügend natürliche Schädlingsbekämpfer zu beobachten, wie Marienkäfer oder Kohlmeisen.

Gartenzauber für Insekten: Lebensraum im eigenen Grün

Totholz ist alles andere als tot! Es bietet vielen Insektenarten einen wichtigen Lebensraum. Ganz gleich, ob im Schatten oder in der Sonne – schaffen Sie Totholzbereiche und ermöglichen Sie so einen bedeutenden Lebensraum für Insekten.

Im sommerlichen Stadthitze sehnen sich auch Insekten nach einer Abkühlung. Bieten Sie ihnen Hilfe an, indem Sie eine flache Wasserschale mit einem kleinen Ast als Rettungsanker bereitstellen, um ein Ertrinken zu verhindern.

Mit einem Insektenhotel oder Sandarium schaffen Sie wichtige Nisthilfen für Insekten.
Durch wilde Strukturen und Nischen im Garten schaffen Sie einen lebendigen Lebensraum für Insekten. Ein wenig Unordnung schadet nicht – im Gegenteil, sie bringt Leben und Vielfalt in Ihren Garten. Lassen Sie im Herbst verblühte Pflanzenteile zum Überwintern stehen und gönnen Sie dem Rasenmäher auch mal eine Pause in der Gartenlaube.

So wird Ihr Garten zur Schlemmeroase für Spatz, Fink und Amsel

Ein Spatz sind in einem Baum mit Beeren.
© pixabay JillWellington
  • Sauberes Futterhäusschen, gesunde Vögel: Achten Sie beim Futterhäuschen auf Hygiene, um die Ausbreitung von Krankheiten unter den Vogelarten zu vermeiden. Regelmäßiges Reinigen des Futterhäuschens (z. B. mit heißem Wasser und Bürste) ist entscheidend, damit keine Krankheiten durch Vogelkot übertragen werden.
  • Durstlöscher für Stadtvögel: Eine saubere Vogeltränke stellt sicher, dass Vögel stets frisches Wasser haben. Vergessen Sie auch hier die regelmäßige Reinigung nicht.
  • Kulinarische Köstlichkeiten: Weich- und Fettfutter (z. B. Samen, Mehlwürmer oder getrocknete Früchte) sind ideale Nahrungsquellen für Vögel, während Brot und Semmeln vermieden werden sollte, da es für die Vögel zu stark gesalzen ist. 
  • Natürliche Snackbar für Jungvögel: In einem vielfältigen und strukturreichen Garten mit vielen heimischen Blüten finden viele Insekten ein Zuhause, die für junge Vögel eine wichtige Nahrungsquelle sind.

Lebensraum für gefiederte Nachbarn schaffen

In der Stadt ist Wohnraum knapp, auch für Singvögel. Hängen Sie Nistkästen in Ihrem Garten auf – mit Einflugloch nach Osten. Im Herbst sollte einmal das Vogelhäuschen gesäubert werden zum Beispiel mit heißem Wasser und einer Bürste.
Umso wilder, umso besser! Lassen Sie Totholz im Garten und verblühte Pflanzenreste stehen, damit schaffen Sie wilde Ecken. Das freut die Vögel und sie nutzen es als Unterschlupf und Nistmaterial.

Pflanzen Sie heimische Sträucher. Sie sind wahre Multitalente für die Vogelwelt, indem sie Vögeln Nahrung, Nistmöglichkeiten und Versteck vor Feinden bieten.

Bieten Sie Federn, Stroh, Zweige oder Wolle an, um gefiederten Freunden ein gemütliches Zuhause zu ermöglichen. Als Behälter eignen sich Meisenknödelhalter perfekt dafür.

Die Vielfalt heimischer Pflanzen entdecken

Eine Wildblumenwiese
© pixabay Darkmoon_Art
  • Die bunte Vielfalt macht’s: Die heimische Pflanzenwelt ist bunt, vielfältig und bietet das ganze Jahr was fürs Auge, sei es für Mensch, Vögel oder Insekten.
  • Einheimische Pflanzen für jeden Standort: Diese überzeugen nicht nur durch ihre natürliche Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Standorte, sondern sind auch widerstandsfähig gegenüber den spezifischen Bedingungen von Sonne, Schatten, Trockenheit oder Feuchtigkeit.
  • Torffrei gärtnern: Vermeiden Sie die Verwendung von Torf im Garten. Nutzen Sie nachhaltige Alternativen für eine gesündere Pflanzenumgebung und schonen Sie damit die Umwelt. Mit einem Kompost können Sie selbst frische nährstoffreiche Erde herstellen.
  • Kein Risiko mit heimischen Pflanzen: Um das Risiko invasiver ausbreitender Arten zu vermeiden, wählen Sie heimische Wildpflanzen oder Zierpflanzen aus heimischen Arten, um eine Gefährdung der Natur und der menschlichen Gesundheit zu verhindern.
  • Heimische Pflanzenvielfalt bewahren: Entnehmen Sie keine heimischen Arten aus der Natur, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Stattdessen wählen Sie Pflanzen aus lokalen Gärtnereien. So fördern Sie die Artenvielfalt und bewahren natürliche Lebensräume.
  • Förderung der lokalen Biodiversität: Die Interaktion zwischen Insekten und Blütenbestäubung ist eine jahrtausendealte Beziehung. Mit der Verwendung von heimischen Pflanzen tragen Sie aktiv zur Förderung und zum Erhalt der lokalen Biodiversität bei.

So erhalten Sie artenreiche Wildblumenwiesen

Eine blühende Wildblumenwiese
© pixabay
  • Weniger ist mehr: Mähen Sie in Bereichen, die nicht als Liegewiesen oder Spielflächen genutzt werden seltener. Das spart nicht nur Arbeit, sondern gibt den Blumen Zeit zum Blühen. 
  • Insektenschonende Mahd: Stellen Sie die Schnitthöhe Ihres Rasenmähers auf mindestens 10 cm und vermeiden Sie es von außen nach innen zu mähen. So können Kleintiere rechtzeitig in geschützte Bereiche ausweichen. Eine Handmahd mit einer Sense ist besonders insektenfreundlich und erspart Ihnen das Workout für den Tag.
  • Zu viel des Guten: Nährstoffe können den Artenreichtum reduzieren. Sie gelangen schon über die Luft in den Boden. Düngen Sie deshalb nicht und entfernen Sie Schnittgut nach 1-3 Tagen von der Wiese. So können die Samen noch in den Boden gelangen und Kleintiere flüchten. Die Nährstoffe des Schnittguts sind im Kompost besser aufgehoben.
  • Gar kein Mähen ist auch keine Lösung: Damit die Wiese als Lebensraum erhalten bleibt ist die Mahd wichtig. Sonst wird es zu dicht und filzig. Irgendwann nehmen Gehölze überhand und die Wiese verschwindet. Eine Wildblumenwiese mähen Sie am besten 1-2 mal im Jahr.
  • Streifen sind angesagt: Als Rückzugsraum für Kleintiere können Sie in Teilbereichen Altgrasstreifen oder -inseln stehen lassen. Diesen Altgrasbereich mähen Sie erst in 1-2 Jahren wieder und lassen dann an anderer Stelle einen neuen Altgrasbereich stehen.

So erhalten Sie Rückzugsräume

Am besten reinigen Sie Ihre Nistkästen schon im Herbst oder Winter. Entfernen Sie alte Nester. Sie können eine Bürste oder heißes Wasser für die Reinigung nutzen.

Nach und nach zersetzt sich altes Totholz. Denken Sie deshalb bei Asthaufen, Stammstücken und Co. daran, gelegentlich neues Totholz oder Schnittgut nachzulegen.
Führen Sie Arbeiten an Ihrem Kompost, in Streuschichten oder Teichböden erst durch, wenn alle Tiere aus dem Winterschlaf aufgewacht sind. Bei Arbeiten an Gehölzen trifft das Gegenteil zu: Vermeiden Sie hier Arbeiten zur Brutzeit (1. März bis 31. September).
Ausgesetzte Goldfische vermehren sich rasant und schaden unseren Fröschen, indem sie ihren Nachwuchs verspeisen. Auch falsches Saatgut am falschen Ort kann die Natur aus dem Gleichgewicht bringen. Wenn Sie etwas für die Artenvielfalt tun möchten, aber selbst keinen Garten haben, können Sie sich z.B. in einem Naturschutzverein engagieren.

Förderprogramm Biodiversität

Wildblumenwiesen, Totholzburgen und Nistplätze sind wichtige Biodiversitätsbausteine. Schaffen Sie Lebensräume vor Ihrer eigenen Tür. Finanzielle Unterstützung erhalten Sie von der Landeshauptstadt München.