Ein Hochbeet mit Kräutern.

Pflanzen- und Gartentipps für mehr Artenvielfalt

Warum lohnt es sich, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten zu erhalten? Hier erfahren Sie es und erhalten hilfreiche Tipps, wie sie selbst zur Artenvielfalt in unserer Region beitragen können.

Schonender Frühjahrsputz - Das ist im Frühling im Garten möglich

Der März markiert den langsamen Start der Gartensaison. Auch die Vögel beginnen fleißig zu zwitschern. Hier erfahren Sie, was Sie bereits im März machen können und wie Sie dabei Rückzugsräume für Tiere erhalten.

Das 1 mal 1 des Gartenlebensraums

  • schaffen Sie möglichst viele Kleinlebensräume und Strukturen
  • verzichten Sie auf Torf, Pestizide und chemische Dünger
  • schneiden Sie Gehölze außerhalb der Vogelbrutzeit (1. März bis 30. September)
  • warten Sie mit der Bearbeitung von tierischen Winterquartieren (z. B. Teich, Kompost, Laubhaufen) bis es über mehrere Tage hinweg wärmer ist

Was kann im Frühling im Beet oder Balkonkasten ausgesät werden?

Jemand greift mit der Hand in ein Beet mit verschiedenen Kräutern.
© Sarah Jansky

Diese Gemüsesorten können Sie wählen:

  • Dill
  • Erbsen
  • Petersilie
  • Pflück- und Kopfsalate
  • Radieschen
  • Rucola
  • Schnittlauch
  • Spinat
  • Wurzelgemüse
  • Zwiebel aller Art
Expertentipp: Lassen Sie doch einige Bereiche Ihrer Kräuter blühen – das verschönert nicht nur Ihren Garten, sondern erfreut auch unsere Insektenwelt.

Was kann im Frühling an der Fensterbank vorgezogen werden?

Junge Sprösslinge kommen aus der Erde.
© pixabay – onehundredseventyfive

Diese Gemüsesorten können Sie vorziehen:

  • Aubergine
  • Blumenkohl
  • Brokkoli
  • Chili
  • Paprika
  • Tomaten
  • Kohlrabi
  • Früher Kopfsalat
  • Frühkartoffeln

Welche heimischen Blühpflanzen können im Frühling ausgesät werden?

Blühende Katzenminze mit Hummel.
© pixabay martinaH79

Für die Pflanzenwelt ist ein überwiegend sonniger Standort sowie ein mageres Erdsubstrat erforderlich.

  • Gewöhnliche Wegwarte
  • Hornklee
  • Kartäusernelke
  • Katzenminze
  • Rote Lichtnelke
  • Rundblättrige Glockenblume
  • Schafgarbe
  • Taubenkropf-Leimkraut
  • Wiesen-Margerite
  • Wiesen-Witwenblume

Was macht meinen Garten besonders insektenfreundlich?

Pflanzen beziehungsweise sähen Sie dieses Jahr heimische Alternativen: Immer mehr Staudengärtnereien bieten diese an. Bestellen Sie am besten gleich vor. Heimische Kräuter sind beispielsweise Breitblättriger Thymian (Thymus pulegioides), Wilder Majoran (Origanum vulgare) und Wiesensalbei (Salvia pratensis).
Es gibt viele heimische Wildstauden (pdf) und Sträucher (pdf) mit denen Sie Ihren Garten in ein tierisches Paradies verwandeln können.

Was kann noch getan werden?

Schneiden Sie ausdauernde Kräuter wie Thymian, Rosmarin und Lavendel circa ein Drittel ab, um die Verzweigung zu fördern und gesundes Wachstum zu unterstützen.
Manche Tiere, wie beispielsweise Erdkröten, überwintern im Kompost. Gedulden Sie sich mit der Kompostarbeit daher, bis es mehrere Tage am Stück wärmer ist. Schichten Sie den neuen Komposthaufen neben dem alten auf, mischen gründlich das Kompostsubstrat mit einer Schaufel für bessere Sauerstoffzufuhr und nutzen ein schräg an den Haufen gelehntes Sieb zum Sieben des Materials.
Den Vogelnistkasten sollte man in einer Höhe von 2 bis 3 Metern an einem katzensicheren Ort aufhängen, der nicht der Wetterseite und nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist. Eine Ausrichtung nach Osten oder Südosten ist deshalb ideal.
Platzieren Sie ein Insektenhotel im Garten, damit nützliche Insekten angezogen werden. Diese unterstützen die Bestäubung von Pflanzen und vertilgen Schädlinge.
Blitzeblank muss es in Ihrem Garten nicht sein. Wilde Ecken bieten Unterschlupf für Tiere. Lassen Sie einen Teil der stehengelassenen Stängel aus dem Vorjahr weiterhin stehen. Dieses Jahr sind sie hohl und ein natürliches Insektenhotel für die kommende Saison.
Die Biodiversitätsberatung des Referats für Klima- und Umweltschutzes berät Sie gerne zu Projekten für mehr Artenvielfalt. Zur Biodiversitätsberatung

Gartentipps für den Sommer

Eine blühende Wildblumenwiese
© pixabay
  •  Weniger Mähen – Mehr Blütenangebot für Insekten & Co.: Wenn Gras seltener gemäht wird, haben Wildpflanzen mehr Zeit, um zu wachsen und zu blühen. Dies trägt dazu bei, einen natürlichen Lebensraum für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge zu schaffen.
  • Ungefüllte Blüten für mehr Artenvielfalt: Achten Sie beim Kauf neuer Pflanzen auf deren Blütenform. Wenn die Blüten viele Staubblätter in der Mitte aufweisen, finden Insekten darin Pollen und Nektar. Besonders bei Wildformen von Stauden ist dies der Fall. Im Vergleich dazu haben gefüllte Blüten dieses Merkmal nicht, was bedeutet, dass sie weniger nützlich für Bestäuber sind.
  • Wilde Ecken schaffen: Lassen Sie im Garten unberührte Ecken zu, um Rückzugsorte für verschiedene Tiere wie Wildbienen, Vögel, Schmetterlinge und Igel zu schaffen. Elemente wie Totholz, Steine, Laub und Sandflächen sind wichtig für Insekten. Lassen Sie dort auch heimische Wildpflanzen wie Giersch, Günsel und Waldmeister wachsen. Selbst eine kleine Naturecke im Garten oder auf dem Balkon kann dazu beitragen, Tieren und Wildpflanzen einen Lebensraum zu bieten.
  • Lange Blütezeit mit heimischen Wildblumen: Achten Sie beim Auswählen von Pflanzen für den Balkon oder Garten darauf, dass es sich um heimische Arten handelt. Ebenso sollten die Pflanzen eine möglichst lange Blützeit haben, wie zum Beispiel der Wiesensalbei (Salvia pratensis), der blüht vom Mai bis in den August. Auf diese Weise finden Insekten die ganze Saison über genügend Nahrung. Wählen Sie Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten, um sicherzustellen, dass der Garten den ganzen Sommer über farbenfroh und lebendig bleibt.
  • Wildbienen unterstützen: Unterstützen Sie Wildbienen durch Nisthilfen oder dem Anpflanzen von heimischen Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon. Wildbienen sind von großer Bedeutung für die Bestäubung von Pflanzen und damit auch für die Erhaltung der Artenvielfalt. Durch den Einsatz von Pestiziden und den Verlust von Lebensräumen sind jedoch viele Wildbienenarten bedroht. Daher ist es wichtig, sie zu schützen und zu fördern.

Weitere Tipps für den Sommer

Blumenerden enthalten oft Torf aus Moorgebieten. Der Abbau von Torfzerstört dort Tier- und Pflanzenlebensräume. Moore dienen als wichtige Kohlenstoffspeicher, aber durch Entwässerung wird Kohlendioxid freigesetzt. Obwohl Moore nur drei Prozent der Landfläche einnehmen, sind sie die größten Kohlenstofflager der Erde und bieten vielen Arten einen Lebensraum. Einige Hersteller bieten mittlerweile torffreie Blumenerde an.

Bitte beachten Sie, dass bis zum 30. September Vogelschutzzeit herrscht. Nehmen Sie Rücksicht auf die gefiederten Gäste und planen Sie Arbeiten in Heckenbereichen im Herbst ein.

Gießen Sie Pflanzen am Morgen oder am Abend und vermeiden Sie das Gießen bei intensiver Sonneneinstrahlung tagsüber. Die Wassertropfen wirken bei starker Sonneneinstrahlung wie Brenngläser und können Verbrennungen an den Pflanzen verursachen. Es empfiehlt sich auch, das Gießen in Etappen durchzuführen, damit die Erde das Wasser besser aufnehmen und speichern kann, anstatt alles auf einmal zu gießen.

An heißen Sommertagen ist das Trinken für unsere tierischen Nachbarn besonders wichtig. Daher ist es ratsam, eine flache Schale mit kleinen Steinen, Moos oder Murmeln als Wassertränke bereitzustellen. Reinigen Sie die Wassertränke regelmäßig und füllen sie mit frischem Wasser auf, damit unsere gefiederten und stacheligen Freunde stets genügend Wasser zur Verfügung haben.

Das Abschneiden von Kräutern wie Lavendel, Thymian, Salbei und Rosmarin nach der Blüte im Sommer fördert eine zweite Blüte und eine gesunde, dichtere Pflanze. Darüber freuen sich Menschen und Insekten. Entfernen Sie beim Rückschnitt nur die Blütenstiele mit etwas Laubansatz, um die Pflanze nicht zu beschädigen. Ein besonderer Tipp ist, heimische Kräuter zu verwenden. Thymian oder Oregano gibt es bei uns auch in einer heimischen Wildform. Probieren Sie es aus!

Es gibt eine Vielzahl natürlichen Möglichkeiten, um Schädlinge im Garten in Schach zu halten. Zum Beispiel kann Kaffeesatz gegen Schnecken und Trauermücken helfen, während Marienkäfer oder Pflanzen mit ätherischen Ölen wie Lavendel oder Salbei gegen Blattläuse wirksam sind. Eine selbstgemachte Brennnesseljauche ist ein natürliches Pflanzenstärkungsmittel, dass für alle Pflanzen geeignet ist.

Förderprogramm Biodiversität

Wildblumenwiesen, Totholzburgen und Nistplätze sind wichtige Biodiversitätsbausteine. Schaffen Sie Lebensräume vor Ihrer eigenen Tür. Finanzielle Unterstützung erhalten Sie von der Landeshauptstadt München.